Viele Fotografen haben großen Respekt vor der Arbeit mit Kunstlicht und besonders vor dem Einsatz von Blitzgeräten. Oft hört man, dass Blitzlicht die Aussage und Wirkung eines Bildes verändert oder unnatürlich wirkt. Das mag im Falle eines fehlerhaften Einsatzes so sein, doch mit ein wenig Übung und Verständnis für die Funktionsweise lassen sich mit dem Blitz herausragende Fotografien erstellen. Der professionelle Ausdruck, der Fokus auf die wichtigen Elemente im Bild und das Beherrschen einer jeden noch so schwierigen Lichtsituation ist in vielen Fällen vom Blitzlicht abhängig.
Fotografen sollten vor der flachen Lernkurve, die das Erlernen der Blitztechniken bedeutet, nicht zurückschrecken. Das Fotografieren mit dem Blitz und einem Lichtformer, wie etwa einer Softbox, ist relativ schnell erlernt und die Auswirkung auf die Qualität der eigenen Bilder ist erstaunlich.
Indoor mit Blitzlicht arbeiten – das sind die Vorteile
Beim Fotografieren von Veranstaltungen stoßen selbst professionelle Kameras mit lichtstarken Objektiven hin und wieder an ihre Grenzen. Zwar lässt sich der ISO-Wert, also die Lichtempfindlichkeit des verbauten Sensors, nach oben schrauben, um weiterhin mit einer kurzen Belichtungszeit scharfe Aufnahmen machen zu können, doch bei der Qualität muss hierbei mit deutlichen Abstrichen gerechnet werden. Das Rauschen im Bild ist deutlich erkennbar, die Farben wirken nicht mehr echt und der Dynamikumfang lässt zu wünschen übrig.
Um weiterhin mit einem niedrigen ISO-Wert und schnellen Belichtungszeiten arbeiten zu können, empfiehlt sich der Einsatz eines Blitzes. Anfänger erleichtern sich den Einstieg durch die Verwendung eines Aufsteckblitzes, auch Speedlight genannt. Je nach Marke und Modell ist die Kombination aus Kamera und Aufsteckblitz in der Lage, miteinander zu kommunizieren, um automatisch die korrekte Belichtung zu ermitteln.
Perfektes Blitzlicht in Innenräumen
Richten Fotografen den Blitz direkt auf die Personen, die es bei einer Veranstaltung wie einer Hochzeit, einer Taufe oder bei einem Geburtstag zu fotografieren gilt, so wirken die Personen schnell zu grell, die Schatten sind zu hart und die Gesichter erscheinen flach.
Wer drinnen mit dem Blitz arbeiten möchte, muss kreativ sein. Sind weiße Wände oder niedrige Decken vorhanden, so kann der Blitz auf diese gerichtet werden. Hierbei sprechen Fotografen vom „Bouncing“. Das Licht wird von der Oberfläche reflektiert, es wird dadurch weicher, diffuser und ändert seine Richtung. Gutes Bouncing sieht beinahe so aus, als würde der Blitz entfesselt, also räumlich von der Kamera getrennt, genutzt werden.
Die Bounce-Card
Gibt es keine neutralen Wände, um die Möglichkeiten des Bouncings ausnutzen zu können, so empfiehlt sich der Einsatz einer Bounce-Card. Dabei handelt es sich um einen kleinen Reflektor, der am Blitz angebracht wird und in seiner Funktionsweise die Wand imitiert. Manchmal sind solche Bounce-Card bereits im Aufsteckblitz verbaut, alternativ sind diese günstig erhältlich oder können sogar recht einfach selbst angefertigt werden.
Das entfesselte Blitzen
Beim entfesselten Blitzen wird das Blitzgerät räumlich getrennt von der Kamera genutzt. Möglich ist das durch Transmitter und Receiver, mittels derer Kamera und Blitzgerät miteinander kommunizieren. Bereits ein geringer Abstand zwischen der Kamera und dem Blitzlicht führt dazu, dass die Schatten anders fallen und Gesichter plastischer wirken. Fotografen haben etwa die Möglichkeit, die Kamera in der rechten Hand zu halten, während mit der linken Hand der Blitz nach Belieben positioniert wird. Alternativ kommen Lichtstative oder ein Assistent zum Einsatz.
Details in Innenräumen korrekt fotografieren
Bei einer Hochzeit, aber auch bei anderen Events, gibt es immer wieder kleine, aber wichtige Details zu fotografieren. Da bei diesen, im Gegensatz zu Personen, die Möglichkeit besteht, ein statisches Licht-Setup zu verwenden, empfiehlt sich die Nutzung von Lichtstativen, entfesselten Blitzgeräten und Softboxen. Besonders plastisch und damit anschaulich wirken Details in Innenräumen, wenn bei diesen mit mehreren Lichtern, also mit einem Hauptlicht, einem Hintergrundlicht und vielleicht sogar mit einem seitlichen Fülllicht gearbeitet wird.
Die Vorteile von Blitzlicht im Outdoor-Einsatz
Bei Aufnahmen im Freien kommt der Blitz zumeist nicht aufgrund des fehlenden Lichts zum Einsatz, sondern wegen seiner kreativen Möglichkeiten. Die Digitalfotografie macht es möglich, gegen das vorhandene Sonnenlicht zu fotografieren. Die Personen, die allerdings mit dem Rücken zur primären Lichtquelle stehen, sind oftmals zu dunkel. Der Blitz, entfesselt genutzt, erweist sich als das ideale Fülllicht. Er gleicht den hohen Kontrast aus und lenkt damit den Blick des Betrachters wieder auf das Wesentliche.
In einer solchen Situation ist der Faltreflektor eine Alternative, doch gerade in den Abendstunden, wenn das Licht rapide abnimmt, braucht es das Blitzlicht, um den Dynamikumfang ausreichend zu erhöhen.
Mit einer Softbox oder einem anderen Lichtformer ausgestattet, erleichtern sich Fotografen zudem die Arbeit bei der digitalen Nachbearbeitung. Reflektiert natürliches Licht von farbigen Oberflächen, so sieht die Haut schnell unnatürlich aus. Ebenso eignet sich das Fotografieren mit Blitz, um das Zeitfenster für die Aufnahmen zu verlängern. So lässt sich mittels eines Blitzes die harsche Mittagssonne, die sich kaum für Porträts eignet, ausbalancieren.
Das Fazit
Blitzlicht erweitert die Möglichkeiten von Fotografen drastisch. Kreative Lösungen, wie das Arbeiten mit farbigen Gel-Folien oder das Fülllicht bei Outdoor-Shoots, helfen bei der Erweiterung des eigenen Portfolios. Es lohnt sich also, dem Blitz mehr Beachtung zu schenken.
Wenn auch Sie tolle Aufnahmen mit dem Blitz gemacht haben, taggen Sie uns gerne auf Instagram und Facebook mit dem Hashtag #jinbeifotobox. Wir freuen uns auf Ihre Ergebnisse!
